Plakatwerbung einst und heute

Vom Marktschreier zum Plakat

Betrachtet man die Geschichte der Werbung, so stellt man fest, dass Plakatwerbung schon länger wirkt, als man annehmen möchte.

 

Vom Marktschreier zum Plakat 
Werbung fast laut Brockhaus „alle Maßnahmen zur Absatzförderung“ zusammen, und dazu gehören auch die klassischen Marktschreier oder Steintafeln, in die eine Aufzählung der zur Verfügung stehenden Waren gehauen war. Werbung ist demnach schon 6000 Jahre alt, wenn es um die Marktschreier geht, 4000 Jahre alt, wenn man die Steintafeln als Beginn betrachtet. Bereits im Mittelalter versuchte man, mit einer Form von Plakaten auf Veranstaltungen hinzuweisen, da jedoch die Möglichkeit der Vervielfältigung fehlte, ist dies nicht vergleichbar mit der heutigen Plakatwerbung.

Geht es um die klassische Form der Werbung, so wie wir sie verstehen, dann lässt sich der Beginn mit 1650 fest setzen, als die erste Tageszeitung der Welt publiziert wurde und – wie sollte es anders sein – bereits bezahlte Annoncen druckte. Erstmals war es also Händlern möglich, ihre Produkte einer breiten Leserschaft anzupreisen. Von der kleinen Annonce bis hin zur professionellen Plakatwerbung war es nur noch ein kleiner Schritt – mit der Erfindung der Lithografie, also eines Druckverfahrens, dass die Vervielfältigung der bunten Plakate ermöglichte – begann die Ära der Plakatwerbung.

Plakatwerbung war nicht das erste Mittel in der Geschichte der Werbung, aber mit Abstand eines der wirkungsvollsten!

 

Von der Information zur Emotion
Waren die ersten Werbeschaltungen in Zeitungen rein informative Produkthinweise, so begann mit der Gestaltung bunter Werbeplakate die Entwicklung hin zur emotionalen Bindung an Produkte. Bilder schaffen es wie kein anderes Medium, im Betrachter Emotionen zu wecken, dies machten sich die Gestalter von Werbeplakaten zunutze. War es im 19. Jahrhundert noch üblich, sensationslüstern und übertreibend zu werben, so gibt es mittlerweile klare Regelungen, was in der Werbung erlaubt ist und was nicht. Was aber gleich geblieben ist – abgesehen von der Textbotschaft, die Werbung mitbringt – ist, dass das richtige Bild die passende Emotion weckt. So verkauft ein Plakat, das einen herrlichen Sandstrand zeigt, nicht die Buchung, sondern das Gefühl der Freiheit und der Ruhe. Und aus dem Bedürfnis nach diesen beiden Qualitäten kommt es zur Buchung.

So unbewusst diese Vorgänge vonstatten gehen, so gut informiert ist der Konsument aber mittlerweile. Man weiß, was man fühlt – und trotzdem wirken die Bilder.

 

Vom fixen Standort zur mobilen Plakatwerbung
Mit der Verbreitung der Bilderwelten in Form von Plakaten und der zunehmenden Größe dieses Mediums kam es in vielen Ländern zu Restriktionen, was das Anbringen von Plakaten angeht. Für Unternehmen, die das Medium der Plakatwerbung weiterhin an Standorten in Städten nutzen wollten, wurde die mobile Plakatwerbung darum eine interessante Alternative. Die ersten Werbungen dieser Art gab es bereits in den 1920er Jahren an Straßenbahnen. Vorerst waren diese Werbeplakate kleine Aufkleber, die an den Fenstern angebracht wurden, seit 1969 gibt es auch die Ganzbeklebung an Bahnen und Bussen.

Kein Wunder, dass der Werberaum Straße daraufhin zum interessanten Gebiet wurde, werden Plakate auf Fahrzeugen doch von unzähligen potenziellen Kunden gesehen. Plakatwerbung auf Lastwägen gibt es im Prinzip, seit es Lastwägen gibt, doch wurde auf den Seitenplanen entweder für die eigene Firma und das eigene Produkt geworben. Lastwägen als Plakatflächen zu nutzen ist eine Entwicklung, die erst mit Ende des 20. Jahrhunderts richtig zu boomen begann. LKW-Werbung wurde erstmals gezielt auf bestimmte Gebiete abgestimmt und als hervorragendes Werbemittel im werbefreien Raum Autobahn eingesetzt. Dass Plakatwerbung am LKW immer noch wirkt, zeigen die kreativen Ideen mit Hingucker-Effekt.

Plakatwerbung hat eine lange Geschichte hinter sich – und wird uns auch noch lange begleiten.

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